Hast Du schon einmal etwas vom "caffé sospeso" gehört? Hierbei handelt es sich um einen neapolitanischen Brauch, dem sozusagen "aufgeschobenen" Kaffee.
Die neapolitanische Tradition des im Voraus bezahlten Kaffees, also zwei Kaffee bezahlen, einen für sich und einen für jemanden der es sich nicht leisten kann, geht auf den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Zu dieser Zeit gab es die ersten «mobilen» Kaffeemacher. Diese gingen damals durch die Stadt und verkauften Kaffee oder Milch. Sie haben einen wichtigen Beitrag zur Etablierung des Kaffees, in der Form wie wir sie heute kennen, geleistet. Während des 2. Weltkriegs, als es vielen Menschen in Italien sehr schlecht ging, zahlte jeder der die finanziellen Mittel dazu hatte, beim Kauf eines Kaffees jeweils einen zweiten dazu, für eben diejenigen, die sich keinen Kaffee leisten konnten. Diese Geste wurde zum Symbol der Solidarität um jemanden zu unterstützen der Hilfe brauchte.
Es gibt jedoch noch eine weitere Geschichte zur Entstehung des "caffé sospeso" die man sich in Neapel erzählt, und zwar soll der "caffé sospeso", also der "aufgeschobene" Kaffee, auf Diskussionen in der Bar zurückgehen, wo man sich regelmässig darüber auseinandersetzte, wer denn jetzt den Kaffee bezahlen sollte/anbieten durfte. Oftmals geschah es, dass man einen Kaffee zuviel bezahlte und dieser dann dem nächsten Gast geschenkt wurde.
Der langen Rede kurzer Sinn, dieser Brauch des aufgeschobenen Kaffees hat uns vor eine Frage gestellt: könnte man Ferien auch "aufschieben"?
Es gibt mittlerweile immer mehr Menschen, vor allem Frauen in unserem Umfeld, die sich keinen Urlaub, geschweige denn ein Coaching oder eine Coachingreise leisten können. Vor allem alleinerziehende Frauen sind betroffen. Sie müssen Beruf und Kinder unter einen Hut bringen. Das ist ein grosser Kraftakt. Ich habe fast 20 Jahre Frauen im Bereich der privaten Altersvorsorge beraten. Dabei habe ich viele Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen kennengelernt, fast immer jedoch war es so, wenn sie in Trennung oder Scheidung lebten und Kinder da waren, dann waren die Finanzen fast immer ein Problem.
Gerade diese Frauen brauchen irgendwann mal auch eine Verschnaufpause. Weg aus dem Alltag, keine Verpflichtungen, einfach einmal Zeit für sich haben. Ein Coaching könnte ihnen eine neue Perspektive aufzeigen und sie dabei unterstützen, mit ihrer Lebenssituation klarzukommen.
Gemäss BFS Schweiz waren 2021 rund 745 000 von Einkommensarmut betroffen. Davon sind überdurchschnittlich viele Alleinernziehende. In Deutschland sind es weit mehr. Die Zahlen von Destatis (Statistisches Bundesamt) reden eine klare Sprache, gut ein Fünftel der Menschen in Deutschland sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht (17,3 Mio! Betroffene).
Die europäische Statistikbehörde sagt, dass viele Menschen (ein Drittel aller Menschen in Euorpa) nicht genügend Geld haben um auch nur einmal im Jahr für eine Woche ins Ausland zu reisen.
Im nächsten Beitrag erfährst Du, wie wir den "caffé sospeso" in unser Projekt integrieren werden.
Comments